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Im April und Mai 2023 sind 45 Personen mit schweren bis schwersten Mehrfachbehinderungen aus einem vollbetreuten Wohnhaus in neue Wohnverbünde in Teilbetreuung übersiedelt.
Es sind Personen mit körperlichen, intellektuellen, psychischen und Sinnesbehinderungen, überwiegend mit sehr hohem Pflegeunterstützungsbedarf bis hin zu Menschen mit basalem Unterstützungsbedarf. Das Wohnheim Maxing im 13. Bezirk war ein sehr altes Haus. Seit 1988 diente es als ein vollbetreutes Wohnhaus für Menschen mit Behinderung und erfüllte nicht mehr die Anforderungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung.
Das Wohnhaus lag abgelegen, Nahversorger waren zu Fuß oder im Rollstuhl nur schwer zu erreichen. Es lag in einem Park mit einer Kirche, die zu einer Militärpfarre gehört. Die Nachbar:innen waren zu weit weg, sie sahen die Menschen mit Behinderung nicht. Es ergaben sich keine gemeinsamen Bezugspunkte. Die Menschen mit Behinderung bekamen hier Unterkunft, Verpflegung und Betreuung von BALANCE.
Ein anderes Leben in neuen Wohnverbünden:
Ein Wohnverbund ist ein Verbund von zwölf Einzelwohnungen, einem Begegnungsraum und einem Betreuungsstützpunkt. Die Personen mit Behinderung mieten diese Wohnungen selber. Damit ist gewährleistet, dass die Betreuung durch eine soziale Organisation von der Unterkunft getrennt ist und somit die Menschen frei wählen können, von wem sie Betreuung und Pflege erhalten wollen.
Die meisten sind glücklich endlich ein eigenes Bad zu haben, einen Supermarkt in der Nähe und die Möglichkeit, sich in einem Grätzl bewegen zu können, wo auch andere Menschen leben. Die Personen mit Behinderung zahlen ihre Miete und ihre Lebenshaltungskosten selber. Viele haben dafür eine:n Erwachsenenvertreter:in.
Die ehemaligen Heimbewohner:innen führen in ihrer eigenen Wohnung mit viel und komplexer Unterstützung ihren eigenen Haushalt. Pflegeleistungen werden sie aus dem Pflegegeld bezahlen. Die Betreuungsleistungen finanziert der Fonds Soziales Wien im Rahmen des Wiener Chancengleichheitsgesetzes.